Karenz als Karrierebooster

In diesem Artikel möchte ich dir meinen Six-Step-Prozess vorstellen, mit dem du deine Karenzzeit auch für die Förderung deiner beruflichen Entwicklung nutzen kannst.

Gaaanz wichtig vorweg: Beschäftige dich frühestens 8-12 Wochen nach der Geburt damit! (→ Stell dir beispielsweise eine Erinnerung, damit du nicht vergisst!) Das hat mehrere Gründe: Vor dem Mutterschutz ist Frau mit Schwangerschaft und Arbeitsalltag ohnehin ausgelastet, meist sogar überlastet. Da macht es wenig Sinn, sich auch noch Kopf über die Karriere zu machen. Wenn Frau schon im Mutterschutz ist, soll sie sich erholen und auf das Baby freuen. Und kurz nach der Geburt geht es vor allem ums gegenseitige Kennenlernen und Einleben in die neue Rolle, da haben berufliche Gedanken aus gutem Grund keinen Platz.

Generell ist die Karenz in erster Linie dafür da, dass du die Zeit mit deinem Baby genießt und dein Baby die Zeit mit dir.

Früher oder später ergeben sich im Laufe der Karenz auf natürliche Art und Weise Zeitfenster (Stillzeiten, Baby schläft, Spaziergang mit Baby), die du für deine berufliche Entwicklung nutzen kannst. Ohne Druck. Und nur wenn du Lust darauf und Energie dafür übrig hast! (….Ausreichend Schlaf ist das Wichtigste für Mamas! 😉 )

  1. Analysiere deinen Status Quo: Du hast in den letzten Wochen durch die Distanz vom Arbeitsleben deine „Betriebsblindheit“ (zumindest teilweise) abgelegt und kannst nun schon neutral(er) Bilanz über deinen derzeitigen Job ziehen. Stell dir folgende Fragen und beantworte sie ehrlich: Wie sehr gefallen dir deine Arbeitsaufgaben? Fühlst du dich wohl im Team? Wie zufrieden bist du mit deiner direkten Führungskraft/ Chef/ Chefin? Ist dein Arbeitsweg akzeptabel für dich? Hast du Entwicklungsmöglichkeiten bzw. ist dir das wichtig oder bist du zufrieden in deiner derzeitigen Position? Erhältst du eine faire Bezahlung? Wenn du Lust hast, kannst du jede Frage mit einer Schulnote bewerten (z.B. wenn dir deine Arbeitsaufgaben sehr gefallen vergibst du eine 1 usw.). Berechne den Durchschnitt und verpasse deinem derzeitigen Job somit eine Schulnote.
  2. Nimm‘ deine Emotionen raus! Betrachte deine Status-Quo-Analyse und überprüfe, ob du in deinen Antworten/ Bewertungen sachlich geblieben bist, oder dich deine Emotionen geleitet haben. Ein Beispiel: Du hattest vor dem Mutterschutz noch Streit mit einer Kollegin und bist deswegen nach wie vor verärgert. Deshalb hast du der Team-Frage eine 4 gegeben. Abgesehen von dem Streit fühlst du dich ganz wohl im Team, überdenke deshalb deine Bewertung nochmal und korrigiere sie falls nötig.
    Warum? Aus meiner Beratungserfahrung weiß ich, dass viele Menschen aus der Emotion heraus vorschnell den derzeitigen Job verteufeln (manchmal sogar kündigen) und es später bereuen. Denn dann stellt sich unter Umständen heraus, dass der Job ein tolles Gesamtpaket war und man seine berufliche Situation mit einem übereilten Jobwechsel nicht immer verbessert! Eine Kündigung sollte daher immer wohlüberlegt sein.
  3. Betrachte dein Ergebnis: Bist du zufrieden mit der Bewertung deines derzeitigen Jobs? Nun lass‘ auch bewusst deine Gefühle zu. Was sagt dir dein Bauch bzw. deine Intuition? Spürst du Zufriedenheit oder geht es eher in Richtung Leidensdruck? Bei letzterem empfehle ich dir diesen Artikel von mir zu lesen und danach erst hier weiter zu machen.
    Wenn du dich mit gutem Gefühl auch in 5-10 Jahren noch in dieser Position siehst, gratuliere ich dir! Du gehörst du den Menschen, die ihren Wunschjob gefunden haben. Halte während der Karenz Kontakt zu deinen Arbeitgeber (Vorgesetzte und Kollegenkreis), zeige dich weiterhin interessiert am Arbeitsgeschehen und besuche sie ein- oder mehrmals. So kannst du dazu beitragen, dass du nach der Karenz wieder genau dort einsteigst.
    Wenn du unzufrieden bist lies weiter und versuche zu unterscheiden: gefällt dir dein derzeitiger Arbeitsinhalt (Aufgaben, Arbeitsschritte) nicht, oder liegt es am Arbeitsumfeld deines Arbeitgebers (Führungskraft, Team-Klima, Standort, Bezahlung, Sonstiges)?
  4. Dream Big: Genug Zeit mit negativen Gedanken bzw. der Vergangenheit verbracht! Widme dich nun deinem Hier & Jetzt und beginne während deiner Zeitfenster zu träumen. Wenn dir keine Grenzen gesetzt wären, was wäre deine Berufung, der Job deiner Träume?
    Falls du das gar nicht weißt, unterstütze ich dich gerne dabei es herauszufinden. Mithilfe moderner Coaching-Methoden ist es möglich, unbewusste Wünsche und Fähigkeiten bewusst zu machen und als Ziel zu formulieren.
  5. Sei realistisch, aber nicht pessimistisch! Stell dir folgende drei Fragen: Ist deine Berufung theoretisch in einigen Jahren erreichbar? Ist sie sozialverträglich im Sinne von vereinbar mit deinen anderen Rollen (Mutter, Partnerin etc.)? Kann man damit genügend Geld verdienen, um den Lebensunterhalt zu finanzieren?
    Wenn du diese Fragen mit JA beantworten kannst, setze dir ein berufliches Ziel!
  6. Step by Step: Informiere dich, welche Schritte notwendig sind um von deiner derzeitigen Situation (vorhandene Ausbildungen und Berufserfahrung) an dein Ziel zu kommen.
    Du bist damit überfordert? Ich unterstütze dich gerne dabei, die ersten Schritte zu setzen.

 

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